Warum eigentlich nicht mal mit Kindern über den Friedhof gehen? Ganz ohne Anlass und offen für Entdeckungen! Sie werden staunen, welche interessanten Aspekte so ein Rundgang haben kann. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Tod und Trauer zum Leben gehören und wie man würdig mit Abschied und Erinnerung umgeht! Hier ein paar Anregungen ….
Rechenkünstler
Es gibt sie: Kinder, die Freude an Zahlen haben und gerne rechnen! Auf unserem Friedhof befinden sich viele Zahlen und damit verknüpft Rechenaufgaben.
Gleich am Eingang geht es los:
Wie alt ist unser Friedhof? Wann wird er 200 Jahre alt? Wie alt bist du dann?
Grabsteine enthalten oft Lebensdaten:
Wie alt ist der Mensch geworden, der dort liegt? War er bei seinem Tod schon sehr alt oder noch ganz jung oder sogar noch Kind?
Grenzen finden
Unser Friedhof ist in seiner Geschichte immer wieder erweitert worden, weil unsere Stadt gewachsen ist. Bei einem Spaziergang erkennt man an den Veränderungen der Anlage, wo sich ein neuerer Teil an einem älteren Teil anschließt.
Welche Beobachtungen helfen dabei?
Baumbestand, Heckeneinfassungen, alte und neue Grabsteine, Rasenfläche, Wegführung...
Größen vergleichen
Es gibt kleine und große Gräber. Auch die Grabstellen sind in ihrer Größe ganz verschieden. Wie kommt das?
Welche Beobachtungen helfen dabei?
- Erdbestattung mit Sarg
- Erdbestattung mit Urne
- Einzelperson oder ein Ehepaar
- Familiengrab (Wie viele Familienmitglieder sind es?)
- Gemeinschaftsgrabstelle
(Personen, die nicht verwandt sind, teilen sich eine Grabstelle)
Beerdigung sehen
Ein Toter wird in der Erde begraben. Dazu hebt der Friedhofsgärtner mit einem kleinen Bagger eine Erdgrube aus. Je nachdem, ob es eine Urne ist oder ein Sarg, ist die Grube unterschiedlich groß.
Bei der Beerdigung nehmen Verwandte und Freunde Abschied mit einer Feier. Der Sarg oder die Urne wird in das Grab hinabgelassen. Dann wird die Grube mit Erde gefüllt und der Blumenschmuck von der Beerdigungsfeier obenauf gelegt.
Vielleicht kommt man an einer frischen Grabstelle vorbei oder an einer vorbereiteten Grube.
Tiere entdecken
Mit seinen vielen Bäumen und Grabstellen ist unser Friedhof Lebensraum für Tiere. Welche Tiere könnten das sein? Wo finden wir ihre Spuren?
Vögel kann man an ihrem Gesang erkennen, außerdem sind auf dem Gelände Nistkästen angebracht. Insekten finden ein Zuhause im Laub, in Hecken und Büschen. Zwischen Blättern und Zweigen verstecken sich Schnirkelschnecken, Spinnen und Käfer. An nebligen oder frostigen Tagen lassen sich Spinnennetze gut erkennen. Wer leise ist, sieht vielleicht ein Kaninchen vorbeihoppeln. Bestimmt wohnen hier auch Eichhörnchen…
Trauer nachspüren
Erinnerungen an einen verstorbenen Menschen sind nicht nur auf Grabsteinen festgehalten, sondern zeigen sich auch an dem Grabschmuck.
An was erinnern sich Angehörige und Freunde? Was hat der oder die Verstorbene gerne gemocht? Welche Wünsche lassen sich ablesen an einem Engel zum Beispiel oder einem Schiff?
Blumen sagen „Vergissmeinicht“..
ein Herz „Liebe über den Tod hinaus“..
Geben Sie Ihrem Kind ein Beispiel:
Vielleicht ist bei Ihrem Spaziergang Gelegenheit einen Blumengruß abzulegen. Oder zeigen Sie Ihren Respekt, indem Sie an einem Grab kurz schweigend verweilen.